Das Menschenbild im NLP ist von den Werten der humanistischen Psychologie geprägt und diese Annahme (in grünen Feld) ist zwar sehr hilfreich, es drängt sich jedoch die Frage auf: Warum sind wir dann nicht alle glücklich oder zufrieden mit unserem Leben?Carl Jung hat mal so treffend gesagt:
„Solange Du dir Dein Unbewusstes nicht bewusst machst, wird es Dein Leben bestimmen und Du wirst es Schicksal nennen.“
Jeder Mensch erlebt die äußere Welt aufgrund seiner Sinneseindrücke und Lebenserfahrungen, und handelt auf der Grundlage dessen. Wie wir Eindrücke und Reize wahrnehmen hängt davon ab, wie wir sie filtrieren. Durch Individuelle Erfahrungen, unserer Kultur, Glaubenssätze, Blockaden, Werte, Interessen, Annahmen usw. prägt uns unser Leben, und führt zu mehr oder weniger bewussten Gedanken, Gefühlen, und Verhalten. Dieses, unser „wahres Wesen“ oder unser „Inneres Kind“ zu entdecken, gibt uns die Möglichkeit Erfahrungen und Gedanken so zu erweitern, dass wir für unser Leben eine Vielfalt an Wahl- und somit Handlungsmöglichkeiten entdecken und nutzen können. Das Neuro Linguistische Programmieren kann sowohl als Methodensammlung, als auch innere Haltung bezeichnet werden, die sich mit der zielgerichteten Veränderung der Persönlichkeit eines Menschen befasst. NLP als Kommunikationsmodell bietet viele Möglichkeiten, Interaktionen nützlich und sinnvoll zu gestalten sowie das Modellieren von exzellenten Fähigkeiten zu erweitern. NLP basiert auf verschiedenen Grundannahmen, Techniken sowie Strategien, die es ermöglichen, bestimmte Ziele zu erreichen. Es handelt sich dabei um neue Optionen und die damit zusammenhängenden Veränderungen bei einer Person (Simon, 2009).
Was bedeutet NLP?
NLP ist die Abkürzung von Neuro Linguistische Programmieren. "Neuro“ bezieht sich auf die Funktionen des Gehirns und des gesamten Nervensystems. Von dort werden Gedanken, Handlungen und Gefühle gesteuert. „Linguistisch“ bedeutet, dass Menschen über Sprache innere Bilder oder Sinneseindrücke entstehen lassen und nach außen mitteilen. Programmieren bezeichnet die Möglichkeit eines Eingriffes in unsere Gedanken, Handlungen und Gefühle, um durch eine Veränderung zu erwünschten Verhaltensweisen oder Emotionen zu gelangen“,- so der NLP-Trainer und Psychologe, Stephan Landsiedel (Landsiedel, 2008).
Wofür kann NLP eingesetzt werden?
NLP ist ziel- und lösungsorientiert und bietet leicht erlernbare und schnell wirksame Veränderungstechniken. Ebenfalls schärft es die Wahrnehmung in allen Bereichen, in denen Menschen miteinander zu tun haben - ob beruflich oder privat. Eines der Grundprinzipien des NLP lautet, dass wir ständig kommunizieren - unabhängig, ob über die Sprache oder mit der Mimik, Gestik, Tonfall, etc. Diese Kommunikation zu verbessern und die eigenen sozialen Kompetenzen weiter auszubauen, sind Ziele von NLP. Dadurch steigert sich die emotionale und kommunikative Fähigkeit. Es entsteht eine selbstbewusste Präsenz und es darf eine persönliche Entfaltung und die eigene Identität erlebt werden. Mit diesen Kommunikationsmethoden und Interventionstechniken können tiefgreifende Veränderungen in nahezu allen Lebensbereichen erzielt werden.
Eigene Werte und Ziele klären und dadurch die Motivation stärken
Wer hat NLP erfunden?
Richard Bandler (Mathematiker, Informatiker und Psychologe) und John Grinder (Anglist und Linguist) entwickelten das Modell des Neuro-Linguistischen Programmierens (NLP). Die beiden ließen sich durch folgende Fragen leiten: „Was macht einen guten Kommunikator so wirksam?“, „Wie gehen Spitzenkönner der Kommunikation auf andere Menschen ein?“ und „Was machen Menschen automatisch und intuitiv richtig?“ (Simon, 2009).
Bandler und Grinder führten teilnehmende Beobachtungen bei anerkannten Psychotherapeuten, wie z.B.: Fritz Perls (Begründer der Gestalttherapie), Virginia Satir (Begründerin der Familientherapie) und Milton H. Erickson (Psychiater und Hypnose-Therapeut). Zusammen mit anderen Wissenschaftlern, entdeckten sie dabei spezifische Muster, die standardisiert und übernommen werden konnten- in Form von Formaten, Grundannahmen, Strategien und speziellen Fragetechniken. Sie erkannten dabei viele Faktoren, die eine Kommunikation effizient machen (Simon, 2009).
Als Ergebnis des Modellierens wurden die ersten Werkzeuge erfolgreicher Kurzzeitinterventionsarbeit beschrieben, aus denen später das NLP hervorging. In diesem Zusammenhang wurden weitere Disziplinen und Forschungsbereiche miteinbezogen, wie z.B.: Sprachwissenschaften, Mathematik und Computerwissenschaften, Psychologie etc. (DVNLP, 2017). NLP hat sich über die Jahre weltweit verbreitet und wird in zahlreichen Bereichen wie Therapie, Wirtschaft, Coaching, Gesundheits- und Sozialwesen, Psychotherapie und Beratung, Erziehung, Pädagogik, Gerichtswesen und Mediation, Sport sowie Kunst und Kreativität angewandt. In einigen Ländern, darunter auch Großbritannien, Mexico, und Österreich, gibt es Studiengänge der Psychologie mit Vertiefung in NLP (DVNLP, 2017).