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ICDP - Grundidee

„Wenn Du den Kindern dieser Welt helfen willst, musst Du ihr Betreuungsnetz stärken!“ Nach diesem Motto möchte ICDP die Beziehung zwischen dem Kind und seinen Bezugspersonen verbessern und bereichern. Prof. Dr. Karsten Hundeide, der Urheber von ICDP, sagt:
“Das Ziel muss deshalb sein, die Caregiver (Betreuungskräfte) zu sensibilisieren, um ihre Fähigkeit zu vergrößern, qualitativ hochwertige Fürsorge zur Verfügung zu stellen und empathische Gefühle gegenüber ihren
Kindern zu zeigen.
”


Die positive Entwicklung eines Kindes ist in hohem Maße von der Beziehung zu seinen unmittelbaren Bezugspersonen abhängig. Im günstigsten Fall wird eine sichere Bindung von einer Bezugsperson ermöglicht,
die im Umgang mit dem Kind überwiegend feinfühlig und empfänglich reagiert. In der Entwicklungspsychologie wurde diese intuitive Beziehungsdynamik umfassend erforscht, ihre Bedeutung als Basis einer gesunden, belastbaren Erwachsenenpersönlichkeit ist unbestritten. Die aktuellen neurobiologischen Erkenntnisse
machen zudem klar, dass die Qualität der frühen Erwachsenen-Kind-Beziehung beim Aufbau des Gehirns
​eine ausschlaggebende Rolle spielt.

Ressourcenorientierung

Die Fähigkeit, ein Kind zu beeltern, wird als angeborenes Fürsorgewissen vorausgesetzt. ICDP baut darauf auf, dass alle Kulturen überlieferte Praktiken haben, um ihre Kinder am Leben zu erhalten und mit Zuwendung zu versorgen. Durch äußere Lebensumstände wie Armut und Krieg, Migration und Naturkatastrophen kann dieses Wissen verschüttet werden. Aber auch unter den Bedingungen des modernen westlich-digitalisierten Lebens können Menschen den Zugang zu ihrem natürlichen Fürsorgewissen verlieren. Durch ICDP sollen diese wertvollen Ressourcen der Beelterung wieder aktiviert werden. Mit dem Training wird das Vertrauen in die eigenen Fürsorgekompetenzen gestärkt, so dass die Sicherheit im Umgang mit dem Kind wächst. Betreuungspersonen können dann eher auf die Bedürfnisse des Kindes eingehen und seinen Impulsen Raum geben.

Herkunft und Geschichte 

Die Grundideen von ICDP wurden Mitte der 80er Jahre von den beiden norwegischen Psychologieprofessoren Karsten Hundeide und Henning Rye und ihrem Team entwickelt. Unterschiedliche Versionen des ICDP-Trainings wurden zunächst in verschiedenen Erdteilen (Europa, Asien und Afrika) erprobt und evaluiert.
1992 wurde die ICDP-Organisation als private Stiftung in Oslo registriert. 1992 – 1994 erarbeitete und formulierte Prof. Hundeide an der Universität Bergen die 8 Leitlinien der positiven Interaktion, die seitdem den Kern eines jeden ICDP-Trainings bilden. Ausgehend von Skandinavien, erfolgen seitdem umfangreiche Initiativen zur Durchführung von ICDP-Projekten in der ganzen Welt.

Sensibilisierung

ICDP greift die vorhandenen positiven Praktiken und Ressourcen der Kinderbetreuung auf und nutzt sie als Basis für weitere Entwicklungen. Das Training sensibilisiert für eigene innere Prozesse, anstatt Konzepte und Regulationen von außen aufzuerlegen. Die Betreuungspersonen werden also nicht darüber belehrt, wie genau sie sich dem Kind gegenüber in unterschiedlichen Situationen möglichst pädagogisch richtig verhalten sollen. Vielmehr werden die Teilnehmenden des Trainings ermutigt, Selbstbewusstsein zu entwickeln und ihrer eigenen Erfahrung zu trauen. Über Beobachten, Ausprobieren und Rückmeldung wird eine Haltung der Selbstwirksamkeit aufgebaut. Eine Verbesserung der Fürsorgebeziehung kann nur dann nachhaltig sein, wenn sie nicht nur kognitiv verstanden, sondern auch als authentisch erlebt wird. Kontinuität und Kongruenz in einer empathischen Fürsorgebeziehung ermöglichen tragfähige Entwicklungen.

Methoden

Um das Zutrauen in die eigene Fürsorgekompetenz zu fördern, benutzt ICDP aktiv beteiligende und ermutigende Strategien wie Reflexions- und Beobachtungsübungen, Selbsteinschätzung, Rollenspiel, das Erzählen persönlicher Geschichten und das Veranschaulichen von Themen mit Hilfe von Videos und Bildern, Gruppendiskussionen sowie Spiel und Humor. Mit dem wachsenden Verständnis der eigenen Fürsorgeaufgaben gewinnen Betreuungskräfte die Fähigkeit, sich besser in die Welt des Kindes einzufühlen und den täglichen Umgang miteinander positiv und achtsam zu gestalten. Das Umsetzen der angesprochenen Themen im Rahmen verbindlicher Hausaufgaben ist fester Bestandteil des Trainings. Der Austausch in der Gruppe über die neuen Erfahrungen im eigenen Betreuungsalltag hilft, die vollzogenen Veränderungen zu festigen und dauerhaft zu integrieren.

Zielgruppenvielfalt

Der ICDP-Ansatz lässt sich an alle Betreuungskontexte anpassen, in denen eine helfende, pflegende oder erziehende Person sich um einen anderen Menschen, gleich welchen Alters, kümmert. In den skandinavischen Ländern wird ICDP bereits sehr erfolgreich genutzt, insbesondere auch in der Altenpflege (IADP = International Aging Development Programme). Weitere Einsatzbereiche sind die Flüchtlingshilfe, die Behindertenhilfe sowie die Gewaltprävention. Stets geht es darum, die Kommunikation innerhalb der Fürsorgebeziehung zu verbessern. Eine empathische Basis ermöglicht Entwicklungsprozesse auf beiden Seiten. ICDP schafft so auch Voraussetzungen für das Persönlichkeitswachstum der professionell Helfenden sowie ein Plus an Menschlichkeit in sozialen Einrichtungen.

Zeitumfang

Die klassische Form des Trainings umfasst 10 Gruppensitzungen von je 2 Stunden an einem festen Wochentag (z.B. montags 18 – 20 Uhr). Da der Zeitraum zwischen den Gruppensitzungen notwendig ist, um das Neue zu erproben, müssen ICDP-Trainings als Halbtages- oder Tagesseminare immer eine entsprechende Praxisphase einplanen (in der Regel 2 Wochen).

Zertifikate

Mit einem ICDP-Training qualifizieren sich die Teilnehmenden für eine beziehungs- und ressourcenorientierte Arbeitsweise. Dabei durchlaufen sie eine Entwicklung, die für sie sowohl persönlich als auch beruflich bedeutsam ist. Nach erfolgreichem Abschluss des Trainings wird eine Teilnahmebescheinigung als zertifizierter ICDP-Caregiver ausgehändigt.

Fortlaufende Überprüfung der Ergebnisse...

…und Evaluierung gehören zum Kern der ICDP-Strategie. Studien über die Wirksamkeit von ICDP in skandinavischen sowie in afrikanischen und südamerikanischen Ländern haben den positiven Einfluss des ICDP-Trainings auf die Caregiver-Kind-Beziehung bestätigt: Die Bezugspersonen gingen nach dem Training deutlich mehr mit positiver Emotion und Sensibilität auf das Kind ein, sie sprachen wesentlich mehr in bedeutsamer Weise mit ihren Kindern und gaben ihnen erkennbar mehr Raum für eigene Initiativen und Selbstausdruck. Gewaltförmiges Verhalten war deutlich vermindert oder verschwand ganz.

Inhalte des ICDP-Training

Die Trainingsinhalte sind dargestellt im Bild eines Hauses, das von unten nach oben aufgebaut wird (analog zum Bottom-Up-Prozess der Gehirnentwicklung). Fundament des Hauses und damit Ausgangspunkt für das Training ist die Überprüfung der eigenen Einstellungen zu dem Betreuten/dem Kind. Eine vorurteilsfreie, offene und wertschätzende Haltung der Betreuungsperson ist notwendig, damit ein empathisches Einfühlen in die Bedürfnisse des Gegenübers erfolgen kann. Empathie ist der Schlüssel, um qualitativ hochwertige Fürsorge zu reaktivieren.
Nach dieser grundsätzlichen Reflexion bilden die 8 Leitlinien der positiven Interaktion den inhaltlichen Kern des Trainings. Sie werden auf die drei Stockwerke des Hauses verteilt: Erdgeschoss (emotional), erster Stock (verständnisbildend) und Dachgeschoss (auf Regeln orientiert)
Die 8 Leitlinien der positiven Interaktion fassen in leicht verständlicher Weise punktgenau jene Beziehungsangebote zusammen, die das Kind/die betreute Person für eine gedeihliche emotionale und kognitive Entwicklung braucht. Sie werden von ICDP jedoch nicht in Form von Verhaltensregeln gelehrt. Vielmehr bieten die 8 Themen einen Bezugsrahmen, anhand dessen die entwicklungsfördernde Fürsorgehaltung achtsam aufgebaut und fortlaufend reflektiert werden kann.
Empathisches Fürsorgeverhalten ist keine Einbahnstraße, es setzt einen wechselseitigen Austausch in Gang. Daher werden die 8 Leitlinien der positiven Interaktion in 3 Dialogen zusammengefasst:

Emotionaler Dialog (Leitlinie 1-4)

Emotionaler Austausch bildet die Ausgangsbasis für eine gesunde kindliche Entwicklung und fördert allgemein bei hilfsbedürftigen Menschen Wohlbefinden, Zufriedenheit und Ansprechbarkeit. Leitlinien sind hier: Zuwendung, Sympathie zum Ausdruck bringen – den Impulsen und Interessen des Kindes/des Betreuten folgen – im emotionalen Gleichklang miteinander sprechen – Anerkennung und Beachtung für subjektive Erfolge geben.
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Sinnstiftender und Verständnis bildender Dialog (Leitlinie 5-7)

Sinnstiftende und Verständnis bildende Interaktion weckt und stärkt die Lernfähigkeit des Kindes; sie lässt hilfsbedürftige Menschen ihre (verbliebenen) Kompetenzen wahrnehmen. Leitlinien sind hier: Gemeinsamer Fokus und geteilte Aufmerksamkeit – Erläuterungen geben in gemeinsam erlebten Situationen im Hier und Jetzt – Erklärungen geben und Sinn vermitteln über das Hier und Jetzt hinaus (z.B. durch Geschichtenerzählen).
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Regulierender Dialog (Leitlinie 8)

Mit der Anleitung des Kindes bzw. des Betreuten, seine Impulse zu handhaben und eigene Ziele zu verfolgen, wird seine Eigenständigkeit gefördert. Leitlinien sind hier: Hilfestellung bei der schrittweisen Planung und Durchführung von Vorhaben – wohl dosierte Unterstützung (Gerüstbau) – Regulation von Situationen, die zu schwierig sind – positive Grenzsetzung.
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Texte nach Rita Crecelius
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